Eine der ältesten Spiele der Welt: "Boccia"

Boccia wird durch Grabzeichnungen aus dem alten Ägypten überliefert. Die Griechischen Ärzte Hypokrates und Galeno schrieben dem Sport eine gesunde Wirkung zu. Auch im alten Rom wurde das Boccia-Spiel betrieben, als passionierter Spieler wurde Kaiser Augustus genannt, in einer Zeit als mit Kokosnüssen und Bocciakugeln aus Olivenholzwurzeln gespielt wurde.
Boccia entwickelte sich rasch in ganz Europa und wurde zu einem der beliebtesten Freizeitvergnügen. Zu sehr: es gab eine Zeit, als die französische Regierung es auf dem Gesetzesweg verbot, weil das Spiel das Volk von wichtigeren Übungen zur Verteidigung des Königreiches abhalte. Französische Ärzte andererseits propagierten Boccia zur Kur gegen Rheumatismus.
Während Frankreich das Spiel den Geistlichen zeitweise verbot, soll ihm Elisabeth I. von England leidenschaftlich gefrönt haben und Sir Francis Drake trotz näherrückender Armada gesagt haben: "Erst das Finale der Bocciapartie, dann das Finale den Spaniern".
Wer spielt(e) Boccia in neuerer Zeit? Überliefert sind Giuseppe Garibaldi, Arturo Toscanini, André-Marie Ampère, Konrad Adenauer und Papst Johannes Paul II.

Heute ist der Boccia-Sport weltweit organisiert im CBI, europaweit in der EBA, deutschlandweit im BBD. In Europa spielen rund 2 Millionen Menschen Boccia.

Historisches Boccia Spiel


Das Bocciaspiel entdeckte Konrad Adenauer in seinen Urlaubstagen in Cadenabbia, er pflegte es besonders vor dem Abendessen. Allerdings benutzte er eine Bocciabahn auf einem benachbarten Grundstück; die heute in der Villa La Collina neben der Accademia befindlichen Bahnen wurden erst in jüngerer Zeit eingerichtet. Adenauer erwies sich im Spiel als äusserst geschickt, war aber, wie überliefert ist, kein guter Verlierer. Mitspieler und Mitarbeiter liessen deshalb den alten Herrn, um ihn bei Stimmung zu halten, zumeist gewinnen.

Konrad_Adenauer_beim_Bocciaspiel

Konrad Adenauer beim Bocciaspiel

Konrad Adenauer bei der Abgabe

Konrad Adenauer bei der Abgabe (1958)

Konrad Adenauer beurteilt

Konrad Adenauer beurteilt sein Spiel

 

“Politik ist”, wird der Altkanzler zitiert, “wie Boccia, man wird immer wieder mit Überraschungen konfrontiert und muss sich was Neues ausdenken.”